Die Frage, warum Spiele immer teurer werden, wird in der Community immer wieder gestellt. Der stetige Preisanstieg scheint mit zahlreichen Faktoren zusammenzuhängen, wobei die gute alte Inflation der auffälligste Faktor ist.
Warum werden Spiele immer teurer?
Spiele werden technologisch anspruchsvoller, was komplexere Entwicklung und größere Teams erfordert. Beides bedeutet, dass die Herstellung von Spielen mehr kostet.
Die steigenden Kosten sind eine natürliche Reaktion von Entwicklern und Publishern, um diese Kosten wieder einzuspielen.
In jüngster Zeit dreht sich die Diskussion um die Preiserhöhung (und anschließende Preissenkung) von The Outer Worlds 2 von 70 auf 80 Dollar sowie um Spekulationen darüber, wie teuer das mit Spannung erwartete Grand Theft Auto 6 werden wird.
Als Hauptursache werden die jüngsten US-Zölle genannt, aber es spielen noch weitere Faktoren eine Rolle.
Wie viel wird GTA 6 kosten?
Grand Theft Auto 5 wurde über 215 Millionen Mal verkauft und erzielte einen Umsatz von rund 10 Milliarden US-Dollar. Damit ist es das zweitmeistverkaufte Spiel aller Zeiten und eines der kommerziell erfolgreichsten Unterhaltungsprodukte überhaupt.
Dies ist eine hohe Messlatte für die Erwartungen an die Fortsetzung, aber viele gehen davon aus, dass sie ähnlich erfolgreich sein wird. Würde sich ein zu hoher Preis jedoch auf die Verkaufszahlen auswirken?
Möglicherweise, aber es ist auch denkbar, dass die GTA-Reihe zu den wenigen Spielen gehört, die sich einen beliebigen Preis (innerhalb eines vernünftigen Rahmens) leisten können und dennoch ein Publikum finden, das bereit ist, diesen zu zahlen.
Zunächst kursierten Gerüchte, dass GTA 6 bis zu 100 Dollar (85 Euro) kosten könnte. Viele argumentierten jedoch, dass der Preis eher bei 80 Dollar (68 Euro) liegen werde, da Spiele wie Outer Worlds 2 und Borderlands 4 ebenfalls um diesen Preis liegen sollen.
Da das Spiel ein Budget von geschätzt 1 bis 2 Milliarden Dollar hat, wird der Entwickler Rockstar Games bestrebt sein, diese Kosten wieder hereinzuholen. Sobald GTA 6 den Preissprung macht, ist es naheliegend, dass andere Spiele diesem Beispiel folgen werden.
Da sich die US-Zölle jedoch auf die Preise für Spiele insgesamt auswirken, könnten die Kosten für die Verbraucher nun steigen?
Die Auswirkungen der US-Zölle auf die Gaming-Branche
Die von Präsident Donald Trump eingeführten Zölle belasten Waren, die in die USA eingeführt werden. Da Videospielkonsolen und Zubehörteile (einschließlich Computerbildschirme, Fernseher und Headsets) hauptsächlich in asiatischen Märkten hergestellt werden, hat dies zu höheren Preisen geführt.
Sony hat bereits eine Preiserhöhung von 50 US-Dollar für PlayStation-5-Konsolen in den USA angekündigt. CFO Lin Tao erklärte, dass dies für Sony zu einem finanziellen Verlust von 685 Millionen US-Dollar führen könnte.
Nintendo hingegen blieb trotz der negativen Reaktionen auf die erste Ankündigung der Switch 2 für 450 US-Dollar standhaft und verwies auf die Zölle als Grund für den Verkaufspreis.
Während einige Unternehmen erwägen, ihre Produktion in die USA zu verlagern – was Trumps Ziel ist –, werden andere zweifellos nach anderen Strategien suchen, um diese steigenden Kosten abzufedern.
Spiele mit großem Budget werden unhaltbar
Die Zölle verschärfen das Problem, aber es gibt noch weitere Faktoren, die zuvor bereits zu einem sprunghaften Anstieg der Spielpreise geführt haben.
Angesichts steigender Entwicklungskosten müssen die Preise für Spiele erhöht werden, um eine Rendite zu erzielen. Dies führt jedoch dazu, dass die Entwicklung von AAA-Spielen immer weniger rentabel wird.
Hinzu kommt, dass sich die Erwartungen des Publikums ändern: Größere, längere und detailliertere Open-World-Spiele sind oft am erfolgreichsten.
Das bedeutet, dass die Entwicklung von Spielen länger dauert, größere Teams erforderlich sind und die Kosten in die Höhe getrieben werden – und das selbst bei einem reibungslosen Entwicklungsprozess.
Im Fall von Dragon Age: The Veilguard führten ständige Änderungen in der Entwicklung dazu, dass das Spiel innerhalb von zehn Jahren von einem Multiplayer-Live-Service-Spiel zu einem linearen Einzelspieler-Spiel umgestaltet wurde. Die von EA gemeldeten „soliden” Verkaufszahlen reichten nicht aus, um das Team vor einer Entlassungswelle zu bewahren.
Dies schafft ein Umfeld, in dem Indie-Entwickler aufgrund ihrer niedrigeren Produktionskosten florieren können. Es bedeutet jedoch auch, dass nur die größten und finanziell sichersten AAA-Entwickler selbstbewusst agieren können. Dadurch entsteht eine Hochrisikozone in der Mitte, in die viele Entwickler geraten.