Manche Controller sind mehr als bloß Zubehör. Sie sind Teil von Spielmomenten, an die sich ganze Generationen erinnern. Der Quickshot II gehört genau in diese Kategorie. In den 1980er- und 1990er-Jahren lag er auf unzähligen Schreibtischen neben Gaming-Kraftwerken von Commodore oder Atari. Viele erinnern sich noch an den 1.500-Meter-Lauf bei Decathlon auf dem C64, wenn der Ehrgeiz größer war als die Materialstärke und der Hebel plötzlich in der Hand lag. Jetzt bringt das britische Unternehmen Retro Games Ltd. den Klassiker zurück. Unter dem Namen THEQUICKSHOT II erscheint Anfang 2026 eine moderne Neuauflage mit USB-Anschluss. Doch wo wird er erhältlich sein? Und ist dieses Comeback heute wirklich sinnvoll?
Die Rückkehr einer Controller-Ikone
Mit dem THEQUICKSHOT II holen Retro Games Ltd. und Plaion einen der bekanntesten Joysticks der Heimcomputer-Ära zurück. Die Neuauflage erscheint am 30. Januar 2026 und kann bereits vorbestellt werden. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 34,99 €.
Technisch richtet sich der Controller klar an moderne Setups, optisch und haptisch bleibt er aber sehr nah am Original. Dank USB-Anschluss und Plug-and-Play lässt sich der Klassiker heute direkt anschließen, ganz ohne Adapter, Treiberexperimente oder Bastellösungen.

Retro Games Ltd. ist in der Szene kein unbeschriebenes Blatt. Das britische Unternehmen wurde 2015 in Luton gegründet und hat sich mit Neuauflagen klassischer Hardware wie dem C64 oder dem Amiga 500 in den letzten Jahren bei Retro-Fans einen guten Namen gemacht. Hinter den Projekten steht ein erfahrenes Team um Paul Andrews, Darren Melbourne und Chris Smith, das gemeinsam auf mehr als ein Jahrhundert Branchenerfahrung zurückblickt. Andrews selbst war unter anderem auch für C64-Titel in der Wii Virtual Console verantwortlich.
Entsprechend klar ist die Haltung hinter der Neuauflage. Paul Andrews fasst den Ansatz so zusammen: „Mit dem Quickshot II wollten wir das Vermächtnis bewahren und es zugleich für heutige Spieler verbessern. Diese neue Version bleibt dem Geist des Originals treu, bis hin zu seiner markanten Ergonomie, ergänzt aber die Zuverlässigkeit und Funktionen, die heute erwartet werden. Es ist ein Stück Spielegeschichte, neu geboren für alle, die sich daran erinnern, und für jene, die es gerade erst entdecken.“
Plaion übernimmt dabei die Rolle des Publishing- und Vertriebspartners. Das österreichische Unternehmen bringt jahrzehntelange Erfahrung im internationalen Vertrieb von Games und Hardware ein und sorgt dafür, dass der THEQUICKSHOT II nicht nur ein Nostalgieprojekt bleibt, sondern auch weltweit verfügbar ist.
Blick unter die Haube: Was der THEQUICKSHOT II technisch mitbringt
Technisch orientiert sich der THEQUICKSHOT II klar am Vorbild, ohne dabei jedoch in die Nostalgiefalle zu tappen. Der Joystick setzt auf eine moderne USB-Anbindung und funktioniert per Plug-and-Play an PC-Systemen sowie an kompatibler Retro-Hardware von Retro Games Ltd.
Im Inneren kommen durchgehend Mikroschalter zum Einsatz, die für präzise Richtungswechsel und ein klar definiertes Feedback sorgen. Das schwebende Kugelgelenk erlaubt präzise Bewegungen in alle acht Richtungen, wie sie viele klassische Arcade-Spiele verlangen.
Insgesamt stehen acht Tasten zur Verfügung, darunter zwei Feuerknöpfe und mehrere Funktionstasten, die den Funktionsumfang in Richtung heutiger Controller erweitern. Das Autofeuer ist ebenfalls wieder mit dabei, so wie man es vom Original kennt.
Abgerundet wird das Gesamtpaket durch einen ergonomisch geformten Griff, der etwas sauberer verarbeitet ist als beim Original, Saugnäpfe für sicheren Halt auf glatten Oberflächen und ein ausreichend langes USB-Kabel für moderne Schreibtische.
Der Quickshot II traf in den 1980er-Jahren einen Nerv

Der Quickshot II passte perfekt in seine Zeit. Er war leistbar, robust genug für den Alltag und deutlich verbreiteter als viele teurere Alternativen. Vor allem aber fühlte er sich richtig an. Wer in den 1980er-Jahren am C64 oder auf dem Atari ST zockte, tat das meist vor dem Fernseher im Wohnzimmer oder Kinderzimmer. Der Joystick lag auf dem Tisch, fixiert mit Saugnäpfen, das Kabel quer über den Boden gezogen.
Sein Flugknüppel-Design machte aus Spielen wie Decathlon, International Karate oder Uridium echte Kraftakte. Schnelle Richtungswechsel, hektisches Drücken der Feuerknöpfe und der Kampf um Bestzeiten gehörten dazu. Der Widerstand des Sticks und das Gefühl, alles aus dem Gerät herauszuholen, prägten diese Sessions.
Der Quickshot II war kein Luxusprodukt und auch kein Musterbeispiel für Langlebigkeit. Er war ein Gebrauchsgegenstand. Einer, der viel aushalten musste, aber nicht immer durchhielt. Abgebrochene Hebel, ausgeleierte Saugnäpfe oder ein schwammiges Gefühl nach zu vielen Spielen gehörten für viele genauso dazu wie Highscores und Frustmomente. Trotzdem blieb man bei ihm. Er war nie perfekt, aber immer da. Und genau daraus entstand ein Kultstatus, der bis heute nachwirkt.
Passt der Quickshot II noch in die heutige Zeit?
Der neue THEQUICKSHOT II richtet sich klar an Design-Nostalgiker. Der große Vorteil liegt darin, dass es sich zwar um einen Stick im Retro-Design handelt, im Unterschied zu Retro-Konsolen und Retro-Handhelds lassen sich damit aber auch zeitgemäße Games spielen. Dank USB-Anschluss lässt sich der Joystick an modernen PCs ebenso einsetzen wie an aktuellen C64- und Amiga-Neuauflagen.
Damit bewegt sich der THEQUICKSHOT II zwischen Erinnerung und modernem Alltag. Für Emulatoren, Arcade-Sammlungen oder klassische PC-Titel passt er nahtlos ins Setup. Für schnelle Actionspiele bietet er ein anderes, direkteres Spielgefühl als moderne Controller.
Es geht hier aber nicht nur um die Nostalgie, sondern auch um die praktische Nutzung. Der THEQUICKSHOT II ist kein Ersatz für heutige Gamepads, aber eine bewusste Alternative für Spieler, die das alte Gamer-Feeling wieder erleben möchten.
