Behind the Games: Wie entstehen die Dialoge in Games?

GTA V Dialoge in Games

Die Dialoge in Games sind die Brücken zwischen dem Spieler und der Welt. Sie sorgen für den entsprechenden Kontext und bringen Emotionen ins Spiel. Doch jede Zeile ist oftmals das Ergebnis monatelanger Arbeit, von der ersten Idee über die Ausarbeitung bis zur Vertonung. Hinter den Kulissen tüfteln Teams aus Autoren, narrativen Designern, Regisseuren und Programmierern daran, dass die Gespräche natürlich erscheinen und die Figuren lebendig wirken. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie die Sprache in den Spielen genau entsteht und warum sie längst mehr ist als nur ein Mittel zum Zweck.

Vom ersten Skript zur sprechenden Figur: Der kreative Prozess

The Inner Friend

Bevor auch nur eine einzige Zeile geschrieben wird, steht die Frage, wer hier eigentlich spricht. Narrative Designer und Autoren entwickeln gemeinsam Charaktere, deren Beziehungen zueinander und verleihen ihnen passende Stimmen. Es geht dabei nicht nur um die Handlung, sondern auch darum, wie sich jemand anhört und wie er auf bestimmte Dinge reagiert.

Sarah Longthorne, Narrative Designerin bei Sumo Digital Nottingham beschreibt ihren Job folgendermaßen: „An den meisten Tagen schreibe ich. Das können kurze Ausrufe sein, Dialogzeilen, ganze Zwischensequenzen. An anderen Tagen baue ich meine Texte direkt in die Software ein, mit der das Projekt läuft.“

Ihre Aussage zeigt, wie breit das Aufgabenfeld ist. Kaum eine Branche vereint Kreativität und Technik so eng wie die Spieleentwicklung. Wer gute Dialoge schreiben will, muss das Medium verstehen. „Als Narrative Designerin muss man Videospiele wirklich spielen, sonst versteht man sie nicht“, meint etwa die australische Autorin und Narrative Designerin Brooke Maggs, die unter anderem bei Remedy Entertainment tätig war.

Jede Figur braucht ihre eigene Stimme. Und die entsteht nicht im luftleeren Raum, sondern im Zusammenspiel mit Gameplay, Musik und visueller Sprache.

Interaktive Dialoge: Die Quadratur des Kreises zwischen Glaubwürdigkeit und Kontrolle

Fallout 4

Ein Gespräch im Spiel ist nie einfach ein Gespräch. Sobald die Spieler die Kontrolle übernehmen, beginnt die Herausforderung mit der entscheidenden Frage: Wie lassen sich Dialoge interaktiv und trotzdem glaubwürdig gestalten?

Ein gutes Beispiel liefert Todd Howard. Er ist Creative Director bei Bethesda Game Studios und erinnert sich an die Entwicklung von Fallout 4: „Wir haben ewig am Dialogsystem gearbeitet. Wir wollten interaktive Gespräche interessant gestalten, aber es hat nicht wirklich funktioniert. Es war auch für unsere Designer schwer, so zu schreiben.“

Die Idee, Gespräche filmisch zu inszenieren, klang zunächst vielversprechend. Doch das System wurde schnell zur Last, denn die Spieler fühlten sich zu stark geführt, die Auswahlmöglichkeiten wirkten künstlich. Heute setzen viele Studios wieder stärker auf mehr Freiheit und weniger Kameraeinstellungen.

„Wir haben ein Jahr mit …“: Stimmen der Entwickler

Psychonauts 2

In den Schreibräumen der Studios entstehen Geschichten, die weit über die Dialoge hinausgehen. Mal analytisch, mal emotional. Tim Schafer, der Gründer von Double Fine Productions, beschreibt es so: „Ich wollte kein Spiel über Heilung machen, aber genau das ergibt sich, wenn man in den Kopf einer Figur eintaucht und versucht, ihr zu helfen.“

Schafer spricht hier über Psychonauts 2, doch seine Worte gelten für viele Projekte. Die Dialoge sind oft der Spiegel der inneren Konflikte der Figuren und manchmal auch der Menschen, die sie schreiben.

Félix Elvis Le Pottier, Narrative Designer in der Pariser Indie-Szene und an der Entwicklung des Mystery-Games The Inner Friend beteiligt, bringt es auf den Punkt: „Die Aufgabe eines Narrative Designers ist es, die erzählerischen Mechaniken und Systeme eines Spiels zu gestalten. Also zu definieren, wie die Spieler Zugang zur Geschichte und zur Welt bekommen.“

Das Zusammenspiel von Text, Gameplay und Emotion ist präzise Handarbeit. Und sie entwickelt sich ständig weiter. Wie sich narrative Systeme heute verändern, zeigt etwa The Outer Worlds 2. Das Game tariert die Balance zwischen Entscheidungsfreiheit und Charakterstimme neu aus.

Rockstar Games und die Immigrant-Erzählung in GTA IV

GTA IV

Als der Mitgründer von Rockstar Games Dan Houser 2008 Grand Theft Auto IV veröffentlichte, erzählte er die Geschichte von Niko Bellic, einem Einwanderer aus Osteuropa, der in Liberty City sein Glück sucht.

Die Entscheidung war kein Zufall. „Ein Immigrant gerät leichter in gefährliche Situationen. Und das ergibt interessantere Missionen“, erklärte Houser in einem Interview. Er wollte das Spiel als realistisches, düsteres Porträt des American Dreams anlegen. Später sagte er: „Der Prozess bestand darin, das dunkle Herz von New York zu finden und das Leben eines Einwanderers einzufangen.“

Wo andere Studios fiktionale Königreiche entwerfen, ging Rockstar in die Bronx, sprach mit Polizisten und beobachtete das Straßenleben. Diese Recherche floss direkt in die Dialoge und den Slang ein. So entstand ein Spiel, das bis heute für seine Authentizität und sprachliche Wucht gelobt wird.

Warum gute Dialoge über Spieltiefe entscheiden

The Outer Worlds 2

Dialoge sind längst keine Nebenaufgabe mehr bei der Entwicklung von Games, sondern das unsichtbare Rückgrat der Erzählung. Sie transportieren die Emotionen und das Weltbild der Charaktere. Wer die Verhaltensweisen der Figuren entschlüsseln kann, versteht das Spiel.

Dabei ist es egal, ob es sich um ein Blockbuster-Game oder ein kleines Indie-Projekt handelt. Gute Worte sind das, was bleibt, wenn das Spiel zu Ende erzählt ist.

Roman hat schon recht früh angefangen, Videospiele zu spielen. Wie früh? Nun, sagen wir mal, als die Nintendo 64 herauskam, und kurz darauf wurden GoldenEye 007 und Perfect Dark jahrelang zu einem Fixpunkt seines Alltags. Im Laufe der Jahre hat sich Romans Leidenschaft für Spiele auf anderen Konsolen und auch auf das Internet ausgeweitet, wo er die faszinierende Welt der Online Slots, Live Casinos, Poker und Wetten entdeckt hat. Seit über 6 Jahren arbeitet er nun schon mit den besten Plattformen und Software Anbietern zusammen und trägt dazu bei, dass die Branche auf verantwortungsvolle und respektvolle Weise weiterwächst. So ist er schlussendlich bei Gameshub gelandet.