Bei Diskussionen über Spiele für den Massenmarkt werden fast immer die Titel der Assassin’s-Creed-Reihe mit einbezogen, die sich zu einer bekannten Franchise entwickelt haben. Aufgrund der Allgegenwärtigkeit der Serie werden die Geschichten und Themen aufgrund der einzigartigen Kulisse jedes Spiels fälschlicherweise als historisch korrekt und repräsentativ für verschiedene Kulturen angesehen. Da Ubisoft die Attraktivität für den Massenmarkt aufrechterhalten möchte, kann das Unternehmen es sich nicht leisten, einen großen Teil seines Publikums abzuschrecken.
Nachdem Ubisoft jedoch für die Einbindung von Yasuke – einem afrikanischen Samurai – in „Shadows” Kritik einstecken musste, soll das Unternehmen im vergangenen Jahr ein „Assassin’s Creed”-Spiel in der Entwicklung gehabt haben, das nun offenbar eingestellt wurde. Es hätte nach dem amerikanischen Bürgerkrieg gespielt und die Spieler hätten einen ehemaligen Sklaven im amerikanischen Süden gespielt, der Mitglieder des Ku-Klux-Klans aufspürt.
Eingestampftes Assassin’s Creed-Spiel
Ubisoft hat sich zwar nicht offiziell zu der Absage geäußert, aber laut Game File wurde das Projekt als „derzeit zu kontrovers“ eingestuft.
Laut dem Bericht stammen die Informationen von fünf aktuellen und ehemaligen Ubisoft-Mitarbeitern. Er enthüllt außerdem, dass die Absage zu Frustration geführt hat, da sich Ubisoft offenbar der Kontroverse gebeugt hat.
Dass eine scheinbar so einfache Geschichte als zu politisch eingestuft wird, zeigt, wie risikoscheu Ubisoft ist. In einer Serie, in der der zentrale Konflikt zwischen den Assassinen und ihrem Streben nach Freiheit und den tyrannischen, unterdrückerischen Templern steht, ist es jedoch schwierig, die Entscheidung, dieses Spiel aus diesem Grund zu streichen, als im Einklang mit den Themen der Franchise zu sehen.
Das nächste Assassin’s Creed
Die Absage erfolgte bereits im Jahr 2024, als sich das Spiel offenbar noch in der Konzeptphase befand. Aus diesem Grund ist es schwierig, sich einen Überblick über die Roadmap des Titels zu verschaffen oder sich vorzustellen, wie er in die Gesamtplanung der Spielreihe gepasst hätte.
Als „Assassin’s Creed Shadows“ erstmals angekündigt wurde, erfolgte dies zusammen mit der Ankündigung von „Assassin’s Creed Hexe“ (ein Codename, ähnlich wie „Red“ für „AC Shadows“) – einem Spiel, das im Europa des 16. Jahrhunderts während der Hexenprozesse spielt. Es wird davon ausgegangen, dass es sich dabei weiterhin um das nächste Spiel der Reihe handelt, obwohl Gerüchten zufolge auch ein Remake von „Assassin’s Creed 4: Black Flag” in naher Zukunft geplant ist.
Dies ist die jüngste Kontroverse um Ubisoft, die auf schlechte Spieleleistungen, Entlassungen und die umstrittene Finanzierung des neuesten DLCs für „Assassin’s Creed Mirage” zurückzuführen ist. All dies zeichnet das Bild eines Unternehmens, das darum kämpft, die Gunst der Öffentlichkeit zu gewinnen.