Spektakuläre Razzia gegen illegales Glücksspiel in Rheinland-Pfalz: 75 Spielautomaten beschlagnahmt

Razzia in Rheinland-Pfalz

Die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels ist nicht nur im Internet ein wichtiges Thema. Auch im terrestrischen Glücksspiel floriert der Schwarzmarkt. Das wird deutlich an einer Razzia, die von der Polizeidirektion Neuwied am 10. Dezember 2025 durchgeführt wurde. Am Ende der Razzia zählten die Beamten 75 illegal betriebene Spielautomaten und 75.000 € Bargeld. Ein Tatverdächtiger wurde verhaftet.

Mega-Razzia mit mehr als 200 polizeilichen Einsatzkräften

Bei der jüngst erfolgten Razzia in Rheinland-Pfalz waren über 200 Beamte im Einsatz. Die Kriminalinspektionen von Neuwied, Mayen, Montabaur und Koblenz waren involviert. Federführend war die Staatsanwaltschaft Koblenz, die insgesamt 21 Durchsuchungsbeschlüsse für die Razzia erwirken konnte.

Die Einsätze fanden in Neuwied, Linz am Rhein, Bad Hönningen, Selters, Bad Honnef und noch einigen anderen Orten im nördlichen Rheinland-Pfalz statt. Schon an dieser Liste wird deutlich, dass ein gewaltiger Aufwand betrieben wurde, um illegale Glücksspielanbieter auf frischer Tat zu ertappen.

Im Fokus standen Gaststätten, Cafés und Privatwohnungen. Die Staatsanwaltschaften hatten ausreichende Hinweise für Durchsuchungsbeschlüsse, sodass es vermutlich über Hinweisgeber oder direkte Beweise ersichtlich war, dass an den jeweiligen Orten illegale Casinos betrieben wurden. Insgesamt trafen die Beamten über 120 Personen an. Dabei handelte es sich um Betreiber, Angestellte und Kunden. Viele Kunden wurden in flagranti beim illegalen Glücksspiel ertappt.

Elf Ermittlungsverfahren gegen Verdächtige erlassen

Mit den 21 Durchsuchungen wurden Beweise sichergestellt, um insgesamt elf Ermittlungsverfahren gegen zwölf Tatverdächtige einzuleiten. Die Tatverdächtigen haben unterschiedliche Nationalitäten. Das ist nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Koblenz ein übliches Merkmal des modernen illegalen Glücksspiels im terrestrischen Bereich. Die Organisation findet oft international und grenzüberschreitend statt.

Im konkreten Fall geht es um einen serbisch-montenegrinischen, einen rumänischen und einen bulgarischen Staatsbürger sowie sechs türkische und drei deutsche Staatsangehörige. Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, ohne behördliche Erlaubnis öffentlich Glücksspiele veranstaltet zu haben. Dabei sollen die Tatverdächtigen gewerbsmäßig gehandelt haben. Das wäre ein Verstoß gegen Paragraf 284 StGB. Bei einer Verurteilung können Freiheitsstrafen zwischen drei Monaten und fünf Jahren ausgesprochen werden.

Ein Tatverdächtiger aus Troisdorf wurde vorläufig festgenommen. Die Haftrichterin des Amtsgerichts Koblenz erließ einen Haftbefehl wegen Verdunkelungsgefahr. Die anderen Tatverdächtigen sind weiterhin auf freiem Fuß. Ob die Ermittlungsverfahren zu Anklagen führen, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

Erschreckendes Ausmaß der Glücksspielkriminalität in Deutschland

In den vergangenen Jahren ist die Glücksspielkriminalität in Deutschland zu einem großen Problem geworden. Für das aktuelle Jahr gibt es keine genauen Zahlen. Aber schon im Jahr 2023 verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik 5.281 Fälle unerlaubten Glücksspiels. Das war damals bereits eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr.

Kriminalexperten gehen davon aus, dass in Deutschland über 50.000 illegale Spielautomaten betrieben werden. Angesichts dieser Zahl sind die 75 beschlagnahmten Spielautomaten in Rheinland-Pfalz bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn die Annahme von 50.000 illegalen Spielgeräten stimmt, ist etwa jeder dritte Spielautomat in Deutschland ein illegales Gerät. Das ist eine erschreckende Statistik.

Der Grund für das florierende Glücksspiel auf dem Schwarzmarkt ist einfach. Experten schätzen die bundesweiten Einnahmen aus illegal betriebenen Automaten auf bis zu 6 Milliarden Euro. Spielgeräte in einer guten Lage können problemlos bis zu 70.000 € Gewinn pro Monat generieren. Viele Geräte sind zugunsten der Betreiber manipuliert, sodass die Spieler, die auch bei legalen Geräten auf lange Sicht keine echte Chance haben, besonders benachteiligt sind.

Da es sich bei den Kunden in vielen Fällen aber um Spielsüchtige handelt, die den strengen Spielerschutz in Spielhallen, Spielbanken und Online-Casinos umgehen, funktioniert das unmoralische Geschäftsmodell hervorragend. Auch der Staat verliert, denn natürlich bezahlen die Betreiber der illegalen Slots keine Steuern.

Organisierte Kriminalität hinter illegalen Casinos

Der illegale Glücksspielmarkt im terrestrischen Bereich zieht die organisierte Kriminalität an. Oftmals gibt es neben dem Glücksspielangebot auch noch Geldverleiher mit Mafia-Verbindungen, die Kredite mit Zinssätzen von bis zu 50 % an Spieler vergeben.

Wenn die Kredite nicht ordnungsgemäß zurückgezahlt werden, wird Gewalt angedroht und gegebenenfalls auch angewendet. Bei der Razzia in Rheinland-Pfalz wurde auch eine Schusswaffe gefunden, die vermutlich genau für derartige Zwecke zum Einsatz kam.

Datenträger, Automaten und Unterlagen sichergestellt

Bei der spektakulären Razzia in Rheinland-Pfalz wurden zahlreiche Dokumente sichergestellt, sowohl auf digitalen Datenträgern als auch auf Papier. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei hoffen darauf, nicht nur Beweise gegen die unmittelbaren Betreiber der Angebote, sondern auch Hinweise auf die Strukturen hinter den Geschäften zu finden.

Das wäre dringend nötig, um weitere illegale Aktivitäten zu unterbinden. Die Spezialisten der Staatsanwaltschaft und der Polizei wissen aber auch, dass schon unmittelbar nach der Razzia an anderer Stelle neue Casinos und Spielautomaten aufgebaut werden, um die verlorenen Einnahmequellen zu ersetzen.

Wichtige Signalwirkung gegen den Schwarzmarkt

Trotzdem ist es wichtig, dass die staatlichen Behörden deutlich machen, dass sie bereit sind, erhebliche Ressourcen aufzuwenden, um das illegale Glücksspiel zu bekämpfen. Ob dieser Kampf auf Dauer zu gewinnen ist, lässt sich allerdings bezweifeln. Zum einen ist die Nachfrage zu groß und zum anderen sind die Gewinnmöglichkeiten für die illegalen Betreiber zu hoch.Zudem gibt es in Deutschland das Problem, dass das legale Glücksspielangebot nicht besonders attraktiv ist. Niedrige Limits, beschränkte Spielangebote und Spielersperren sind der Nährboden, auf dem die illegalen Glücksspielanbieter ihre lukrativen Geschäfte gedeihen lassen.

Josephine hat ihre Leidenschaft fürs Schreiben mit ihrer Liebe zum Online-Gaming verbunden. Von Browsergames bis hin zu MMORPGs erkundet sie digitale Welten voller Spielspaß und Kreativität. Daher sind Online Casinos für sie auch eine interessante Schnittstelle zwischen Spielspaß und technischen Innovationen. Besonders die riesige Auswahl an unterschiedlichen Slots mit ihren vielfältigen Features faszinieren sie. Wenn Josephine gerade nicht schreibt oder recherchiert, ist sie sehr aktiv in ihrer Kirchengemeinde unterwegs oder taucht in die Welt der handgemachten Musik ein.