Die Game Awards gehören zu den wenigen Abenden, an denen die Branche für ein paar Stunden stillsteht. Am 11. Dezember versammelt sich im Peacock Theater in Los Angeles die Branche, um insgesamt 29 Preise zu vergeben und neue Projekte zu enthüllen. Zwischen Premieren, Musik und kurzen Award-Blöcken entsteht eine Mischung, die Jahr für Jahr Millionen Zuschauer anzieht.
Der Fahrplan für die große Nacht
Der Dezember bringt die Gaming Branche traditionell nach Los Angeles, wo die Game Awards seit Jahren ihren festen Platz haben. Auch 2025 bleibt das Event eine Mischung aus Preisverleihung, Premieren und großer Liveshow.
Im Peacock Theater geht es am 11. Dezember zunächst los mit der Pre-Show um 19.30 Uhr ET (Eastern Time USA), ab 20 Uhr geht dann die Hauptshow über die Bühne. In Deutschland beginnt das Event aufgrund der Zeitverschiebung am 12. Dezember um 2.00 Uhr nachts.
Die Übertragung läuft weltweit auf Twitch, YouTube und erstmals auch über Prime Video. Twitch bietet eine 2K-Übertragung. Rund vier Stunden stehen auf dem Programm mit Trailern, Musik und prominenten Gästen. Konkrete Namen der Stargäste werden in der Regel immer erst kurz vor der Veranstaltung offiziell bekannt gegeben, üblicherweise gibt es spannende Überraschungen während des Events.
Wer gerne live vor Ort dabei sein möchte: Die Tickets sind streng limitiert und über Plattformen wie AXS ab etwa 73 Dollar erhältlich.
Im letzten Jahr war Astro Bot der große Abräumer. Das farbenfrohe Jump and Run von Team Asobi für die PlayStation fiel mit vielen Ideen und präziser Steuerung auf. Solche Erfolge können für Studios viel bewirken, weil sie Sichtbarkeit, Verkaufszahlen und die Chancen auf zukünftige Projekte deutlich steigern.
Kategorien im Überblick und das Rennen um das „Game of the Year“
Die Game Awards vergeben ihre Preise in 29 Kategorien, von großen Produktionen bis zu kleinen Teams. Viele Preise werden im schnellen Takt durchgereicht, oft nur mit kurzen Einspielern und kaum Zeit für Reaktionen.
Richtig spannend vor den Screens wird es vor allem dann, wenn Moderator Geoff Keighley den Umschlag für das „Game of the Year“ ankündigt. Dieser Moment entscheidet darüber, welches Spiel aus Sicht der Jury die stärkste Gesamtleistung abgeliefert hat. Gemeint ist ein Spiel, das in Idee, Technik, Story und Spielgefühl so stimmig zusammenläuft, dass es sich von allem anderen des Jahres abhebt.
Für 2025 stehen sechs sehr unterschiedliche Spiele in der engeren Auswahl:
- Hades II: Die Roguelike-Fortsetzung setzt auf schnelle Kämpfe, neue Magiesysteme und eine weiterentwickelte Formel, die die Fans sofort wieder abholt.
- Donkey Kong Bananza: Nintendos Rückkehr des Affenklassikers bringt farbige Plattform-Action und viele kleine Ideen, die vor allem über ihren Charme wirken.
- Hollow Knight: Silksong: Die lang erwartete Fortsetzung baut auf präzisen Kämpfen, dichten Umgebungen und einem Stil auf.
- Kingdom Come: Deliverance II: Das Mittelalterabenteuer vertieft den Fokus auf Entscheidungen und historische Genauigkeit und legt es technisch deutlich größer an.
- Clair Obscur: Expedition 33: Das Fantasyprojekt kombiniert rundenbasierte Kämpfe, starke Bildsprache und einen markanten Ton, der es klar vom Rest des Feldes abhebt.
- Death Stranding 2: On the Beach: Kojimas neues Projekt setzt auf Atmosphäre, ungewöhnliche Systeme und eine Bildsprache, die sofort im Gedächtnis bleibt.
Clair Obscur: Expedition 33 ist in insgesamt neun Kategorien nominiert und geht für viele Experten als Favorit ins Rennen. Auch in unserer Redaktion laufen die internen Tipps fast geschlossen auf den möglichen Abräumer. Der Stil wirkt eigen und die Inszenierung trägt eine Stimmung, die sofort hängen bleibt. Diese Kombination hebt den Titel spürbar aus dem Feld und macht ihn zu einem Spiel, dem an diesem Abend von vielen Seiten ein großer Moment zugetraut wird.
Die anderen großen Felder bei den Game Awards 2025: Independent Games, Mobile und VR/AR
Abseits der großen Blockbuster zeigt sich bei den Game Awards 2025, wie vielfältig die Branche mittlerweile ist.
In der Kategorie für unabhängige Produktionen stehen Spiele im Mittelpunkt, die ohne große Publisher entstanden sind und sehr oft mit ungewöhnlichen Spielideen auffallen. Wenn Projekte wie Absolum, Blue Prince oder BALL X PIT auf Titel wie Clair Obscur: Expedition 33, Hades II und Hollow Knight: Silksong treffen, zeigt sich, wie stark die Indie Teams inzwischen geworden sind und wie fließend die Grenzen zwischen den Bereichen verlaufen.
Auch im mobilen Bereich zieht die Auswahl an. Spiele wie Persona 5 The Phantom X, Sonic Rumble oder Wuthering Waves zeigen, wie weit die mobilen Produktionen technisch und spielerisch mittlerweile gekommen sind. Die Kategorie Best VR/AR zeigt den gleichen Trend. Titel wie Destiny: Rising oder Umamusume: Pretty Derby sprechen neue Zielgruppen an, die bei klassischen Award Shows lange unter dem Radar geblieben sind.
Die Show selbst lebt zudem von neuen Bildern. Erwartet werden Trailer zu großen Serien und frischen Projekten. Dazu gehört auch Resident Evil Requiem, das bereits auf der Gamescom im Mittelpunkt stand.
Wir sind jedenfalls gespannt und haben schon genug Popcorn für eine lange Nacht auf Twitch eingepackt.
